Sicher und dennoch kuschelig auf dem Rücken tragen
„Was, Du trägst Dein Kind auf dem Rücken??“
Seltsame Blicke von Fremden, wenn Du mit Deinem Kind auf dem Rücken in der Stadt unterwegs bist…
Schon erlebt? Keine Sorge – das ist schon einigen Trageeltern so ergangen…
In zig Ländern werden Kinder schon direkt nach der Geburt auf dem Rücken getragen. Sei es, weil es einfach keine (bezahlbaren) Kinderwagen gibt, die Mama direkt wieder zur Feldarbeit muss, aus Sicherheitsgründen aufgrund von giftigen Tieren, usw.!
In Deutschland ist der Anblick von Kindern auf dem Rücken aber tatsächlich eher noch ungewohnt. In Kombination mit Sprüchen und Blicken, fühlen sich Eltern dann oft unsicher.
Um Dir die Unsicherheit zu nehmen, erklären wir hier, warum Rückentragen so viele Vorteile mit sich bringt und auf was man achten sollte.
Vorteile vom Tragen auf dem Rücken
- Geringere Belastung der Körpermitte
- Schonendste Art, wie Menschen Lasten tragen können
- Mehr Bewegungsfreiheit
- Freie Sicht
- Angenehmere Gewichtsverteilung
- Freie Hände
Wir lieben das Rückentragen aufgrund der genannten Vorteile. Und weiterhin hast Du Dein Kind ganz nah bei Dir und kannst kuscheln.
Du bietest Deinem Kind immer noch emotionale und mentale Sicherheit.
Du zeigst Deinem Kind weiter die Welt auf Augenhöhe.
Und Dein Kind ist in Sicherheit. Dein Kind will alles sehen, miterleben und helfen – gerade bei Aktivitäten wie z.B. Kochen, kann das auch mal etwas gefährlich werden, sei es durch heißen Wasserdampf oder ein sehr quirliges Kind, welches ständig nach dem Gemüsemesser greifen möchte. Mit Kind auf dem Rücken hat Dein Kind die Möglichkeit alles nah mitzuerleben aber kann sich nicht verletzen.
Du bist schneller und flexibler und stillst dennoch die Bedürfnisse Deines Kindes. Bei Tätigkeiten, die mit häufigem Vorbeugen verbunden sind, wie z.B. Gartenarbeit, hast Du auch beide Hände frei, da das Köpfchen nicht immer gestützt werden muss.
Auch wenn Du langsam abstillen möchtest, könnte das Rückentragen eine Option sein, da Dein Kind nicht so sehr „verführt“ und auch Deine Milchbildung nicht angeregt wird.
Jetzt fragst Du Dich bestimmt, ab wann Du Dein Kind überhaupt auf dem Rücken tragen kannst?
Prinzipiell können auch schon Neugeborene im Tragetuch auf dem Rücken getragen werden. Extrem wichtig ist hier aber die richtige Bindeweise und Bindeerfahrung.
Je früher man mit dem Rückentragen beginnt, umso besser kann sich das Kind daran gewöhnen.
Genauso wichtig ist aber auch, dass Du dazu bereit bist, Dein Kind auf Deinen Rücken zu bringen und dort zu tragen! Du musst Dich schon bei dem Gedanken daran gut und sicher fühlen.
Mit Tragehilfen kann man meist ab dem 4. Lebensmonat auf dem Rücken tragen. Wichtiger als der Lebensmonat ist jedoch, dass Dein Kind eine stabile Rumpf- und Kopfkontrolle aufweist. Da sich jedes Kind im eigenen Tempo entwickelt, kann die Rumpf-/Kopfkontrolle bei dem einen Kind um den 4. Lebensmonat ausgeprägt sein, bei einem anderen Kind ab dem 6. Lebensmonat.
Mein Kind ist unzufrieden beim Tragen!
Bei vielen Babys beginnt etwa ab dem 4. Lebensmonat eine Zeit, in der sich das Kind gelegentlich nicht mehr einbinden lassen will und dies auch unter Umständen laut kundtut. Sie drehen sich in alle Richtungen und verbiegen sich, um so in Gehrichtung zu sehen.
Viele Eltern assoziieren dies mit, „mein Kind will nicht mehr getragen werden.“ Hintergrund ist ein Entwicklungsschritt, der Dein Kind weiter und mehr sehen lässt. Zusätzlich ist Dein Kind neugieriger und aufmerksamer geworden und möchte mehr von seiner Umgebung wahrnehmen.
Nun ist es ideal, wenn Du das Rückentragen probierst!
In Laufrichtung gibt es für Dein Kind wieder so viel neues zu entdecken und die Welt wird wieder mit ganz neuen Augen bestaunt. Dein Kind erlebt Deinen Alltag mit Dir in gleicher Richtung und wird dadurch vieles dazulernen und sich weiterentwickeln.
Wie beim Tragen vor der Brust, hat Dein Kind beim Rückentragen die Möglichkeit sich eng an Dich zu kuscheln, entspannt einzuschlafen, Deine Sicherheit zu spüren und sich dem Trubel und zu vielen Eindrücken zu entziehen.
Vorteile für die Mama
Nach einer Schwangerschaft und Geburt ist die Muskulatur (Bauch- und Rücken) sowie die Körpermitte (Beckenboden) oftmals stark beeinträchtigt und braucht Zeit und das richtige Training, wie einen Rückbildungskurs, um sich erholen zu können.
Da es unumgänglich ist, dass man als Mama das Kind trägt, ist es schon enorm wichtig zu wissen, dass das Tragen im Tragetuch oder einer Tragehilfe weniger belastend ist als das Tragen auf dem Arm.
Mit steigendem Gewicht des Kindes, macht sich das auch immer mehr bemerkbar. Als Mama wird man gerade in der Anfangszeit, trotz Tragehilfe/Tragetuch, lieber vor dem Bauch tragen, da es sich so viel leichter mit dem Baby kuscheln lässt.
Auch wenn der weibliche Körper unglaubliches leistet, kann es vorkommen, dass es bei der Mama zu Situationen kommt, in
denen Tragen nicht optimal wäre. Durch einen Umstieg auf das Rückentragen, kann es der Mama ermöglicht werden trotzdem zu tragen. In diesen speziellen Situationen ist es aber immer ratsam, sich noch ergänzende Hilfe zur Trageberatung zu suchen: z.B. bei Stillberaterinnen, Hebamme, Gynäkologe, Physiotherapeut.
- Schmerzende / empfindliche / schlecht heilende Kaiserschnittnarbe
- Häufiger Milchstau / Brustentzündungen
- Deutlich zu viel Muttermilch
- Probleme mit dem Beckenboden
- Rektusdiastase
- Sonstige individuelle Krankheiten, die ein Tragen vor der Brust nicht möglich machen
Wie bekomme ich mein Kind auf den Rücken?
Wie Du Dein Kind auf den Rücken bekommst, ist abhängig davon, mit was Du trägst.
Für das Tragetuch gibt es andere Möglichkeiten als bei einer Fullbuckle-Trage. Auch eine Fullbuckle wird anders gehandhabt als eine Halfbuckle.
Welcher Weg auf den Rücken gewählt wird, ist abhängig von dem Alter Deines Kindes. Es ist äußerst sinnvoll, verschiedene Wege unter professioneller Anleitung auszuprobieren und so zu merken, welche Variante Deine Variante ist. Welcher Weg für Dich und Dein Kind
der leichteste und sicherste ist.
Wo positioniere ich mein Kind auf dem Rücken?
Auf dem Rücken ist die Höhe des Kindes variabel. Hier gibt es kein richtig und falsch.
Hauptsächlich wird die Höhe dadurch bestimmt, wie es für den Tragenden am bequemsten ist.
Ergänzt wird die Höhe durch die Bedürfnisse des Kindes. Je nach Trageweise und Position hat das Kind mehr oder weniger Ausblick. Zum Beispiel beim hohen Tragen auf dem Rücken hat das Kind fast einen Rundumblick. Hier heißt es also ausprobieren, was für Dich und Dein Kind ideal ist.
Auf was muss ich achten, wenn ich mein Baby auf dem Rücken trage?
Auch beim Rückentragen ist es wichtig, auf eine sichere Position, eine gute Stützung und eine freie Nase des Kindes zu achten.
Das Köpfchen Deines Kindes muss, z.B. in einer Schlafphase optimal unterstützt werden.
Bei Vollschnallentragen sichert ein Brustgurt zusätzlich vor einem Rutschen der Träger und verteilt das Gewicht angenehmer – erinnert an einen Wanderrucksack. Diesen Brustgurt darf man nicht vergessen zu schließen.
Bei Halbschnallentragen, mit Schultergurten zum Binden, muss ebenfalls dafür gesorgt werden, dass die Gurte nicht von den Schultern rutschen können.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, angefangen von einem separaten Brustgurt, einem einfachen Tuch bis hin zu
den eigenen Schultergurten der Trage.
Beim Tragetuch ist neben der Auswahl der passenden Bindeweise auch das sorgsame Straffen des Tuchs wichtig für die Stützung des Kindes und eine gute Gewichtsverteilung. Auch hier gibt es die Möglichkeit mit entsprechenden Tuchabschlüssen oder zusätzlichem
Quergurt ein Rutschen der Träger zu vermeiden.
Neugierig geworden? Du möchtest noch mehr Informationen, hast Detailfragen oder
willst das Rückentragen direkt ausprobieren?
Hierfür stehen wir Trageberaterinnen Dir sehr gerne in einer Trageberatung bei ZWERGE.de zur Verfügung! Einen Termin kannst Du Dir unkompliziert unter go.zwerge.de/termin buchen.
Falls Du schon eine Tragehilfe, im Rahmen einer Trageberatung, bei ZWERGE.de gekauft hast, zeigen wir Dir das Rückentragen gerne kostenlos in einer 20-minütigen Nachberatung.
Wir freuen uns auf Dich!
Deine Trageberaterinnen von ZWERGE.de